Stadtexkursion des LK Geografie am 16.12.2019
Am Montag, den 16.12.2019 waren wir, der Geografie-Leistungskurs des ersten Semesters von Dr. Balke, auf einer Exkursion durch die verschiedenen Bezirke Berlins und haben kurze Ortsteilführungen durchgeführt. Diese Führungen wurden durch je einen Kurzvortrag eines Schülers begleitet. Die Vorträge bezogen sich auf die bereits im Semester behandelten Merkmale der Stadt, die Struktur und Funktion einzelner Stadtteile sowie hauptsächlich auf die einzelnen Phasen des Gentrifizierungsprozesses.
Angefangen haben wir in Adlershof, dem neuen Wissenschafts- und Medienstandort der Stadt. Dieser Standort verleiht Adlershof eine besondere Bedeutung.
Anschließend haben wir den Graefekiez und Reuterkiez in Neukölln besucht, um uns dort den Gentrifizierungsprozess (Pionierphase) anzuschauen. Bei diesem findet ein Austausch der dort ansässigen Bevölkerung durch statushöhere Schichten statt, was in diesen Kiezen offensichtlich ist. So werden z.B. die Geringverdiener, Migranten usw. durch junge Familien, Studenten bzw. Künstler usw. verdrängt. Gleichzeitig sind bzw. gehen die alten kulturellen, aber auch baulichen Merkmale der Kieze verloren.
Der Bergmannkiez in Kreuzberg gewann nach der Wende zunehmend an Zentralität und Attraktivität, wodurch auch im Bergmannkiez ein Gentrifizierungsprozess zu beobachten ist. Gleichzeitig ist der Bergmannkiez ein Szeneviertel und zieht viele Touristen an.
Die „Media-Spree“ trennt Kreuzberg von Friedrichshain. Durch die Wende haben sich die ehemaligen Arbeiterbezirke vom Produktionsstandort zum Dienstleistungsstandort gewandelt, wodurch gleichzeitig auch die Mieten gestiegen sind bzw. immer weiter steigen.
Der Simon-Dach-Kiez in Friedrichshain spiegelt das aufeinandertreffen von „Partymeile“ und Bewohnern wider, welche sich oft unversöhnlich gegenüberstehen. Dies ist durch die Gentrifizierung des Stadtteils zu erklären, da die Interessen verschiedener Bevölkerungsschichten aufeinandertreffen.
Im Prenzlauer Berg hat bereits die „Hyper-Gentrification“ stattgefunden. Seit der Jahrtausendwende wurde nahezu die gesamte Bevölkerung „ausgetauscht“.
Zudem haben wir dort das Restaurant Gugelhof betrachtet, wo am 1. Juni 2000 der damalige US Präsident Bill Clinton mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder gespeist hat.
Der Bahnhof Berlin Ostkreuz ist der am stärksten frequentierte Umsteigebahnhof in Berlin, den täglich mehrere Hunderttausend Reisende beanspruchen. Er ist damit ein wichtiger Knotenpunkt und hat eine enorme Bedeutung für die Verkehrsinfrastruktur Berlins.
Marzahn stellt die größte ehemalige Großwohnsiedlung der DDR dar. In der „Nachwendezeit“ wurde der Bezirk unbeliebter. Einkommensstarke Bevölkerungsschichten zogen weg. Viele Gebäude wurden „rückgebaut“. Durch verschiedene Programme zur „Wiederbelebung“ des Bezirks ist heute die Bevölkerungszahl stabil und steigt sogar leicht.
Insgesamt nahm die Exkursion einen Zeitraum von etwa 6 Stunden in Anspruch. Die Exkursion war eine schöne Erfahrung, da wir die Stadtteile anhand der im Unterricht behandelten Themen und Merkmale nun auch selbst betrachten konnten und uns eine eigene Meinung dazu bilden konnten.
Der Leistungskurs Geografie
Enes Egin (nicht auf dem Bild)