Französische Filmtage - Rückert-Gymnasium Berlin

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Dankesbrief der Festivalleitung
Chères amies, chers amis,
Für die gesamte Filmbranche war dieses Jahr jedoch eine schwindelerregende Achterbahnfahrt. Aus Tälern der Sorge, Enttäuschung und zäher Arbeit wurden wir immer wieder hochkatapultiert zu lichten Momenten, in denen wir unendlich viel Solidarität, Freundschaft und Begeisterung für das Kino erleben durften.

Dafür sagen wir sehr herzlich Dankeschön.
Trotz „Lockdown light“ und geschlossener Kinosäle haben unsere Zuschauer*innen uns nicht im Stich gelassen und unser Online-Angebot genutzt. Chères amies, chers amis - ihr ward großartig und habt mit eurem Interesse und eurer Begeisterung gezeigt, dass der frankophone Film auch außerhalb der Festivalatmosphäre ein Publikum hat. Etwa zwei Drittel sämtlicher Festivalfilme waren so trotz geschlossener Kinos bis zum Schluss des Festivals zu sehen.

Noch nie haben wir so viele persönliche und liebevolle Post bekommen, auch dafür danken wir sehr!
Auch die Gesprächsrunden mussten wir in den virtuellen Raum verlegen. Die Diskussionen über Rassismus und Gewalt, die Unabhängigkeit Afrikas, die wunderbare Welt der Instagram-Influencerinnen oder die mutigen Krankenschwestern des "Escadron bleu" von 1945 waren auch in dieser Form hochspannend - und sind immer noch auf der Website der Französischen Filmtage zu sehen! Danke an alle, die sich hier engagiert haben.

Vorhang auf zur Première …



In den letzten Tagen roch es im Erdgeschoss unserer Schule nach frischem Popcorn, und vereinzelt waren afrikanische Rhythmen zu hören. Was war denn da schon wieder los?

Schüler*innen des Lk Französisch (Hr. August) sahen im Rahmen der Französischen Filmtage Tübingen/ Stuttgart den Film Petit Pays (2020) von Eric Barbier, der im Programm Ciné scolaire der coronabedingt im Streaming angeboten wurde. Für uns als Publikum und die Organisatoren der Filmtage eine absolute Première.

Die Filmankündigung der Französischen Filmtage:
Petit Pays, Spielfilm | 113 min
Tous les jours amenaient son lot d’angoisses avec le bruit de la guerre qui devient comme une musique de fond… et très vite on retournait jouer dans les champs… (Gabriel Faye)

Basierend auf dem preisgekrönten, teils autobiographischen Roman des Musikersund Autors Gaël Faye erzählt Petit Pays die Geschichte des zehnjährigen Gaby, der mit seiner jüngeren Schwester Ana undseinen Freunden zunächst eine fröhliche, unbeschwerte Kindheit in Burundi erlebt. Doch dann kommt es zur Trennung zwischen seiner ruandischen Mutter, einer Tutsi, undseinem französischen Vater; der aufziehendeBürgerkrieg wirft seine Schatten, und schließlich wird seine eigene Familie von den sozialen und ethnischen Konflikten in Burundi und dem Genozid im benachbarten Ruanda direkt betroffen.

Regisseur Eric Barbier und Gabriel Faye lag es sehr am Herzen, verlorene Bilder aus dem burundischen Alltag der frühen 1990er wieder wach zu rufen bzw. erstmals zu zeigen. Daraus entstanden ist ein feinfühliger Film in eindrücklichen Bildern, bei denen das Leiden und die Gewalt zumeist hors champ bleiben.

Unter Berücksichtigung der momentanen Hygienebestimmungen, bei warmen und kalten Getränken, sowie süßem oder salzigem Popcorn – liebevoll zubereitet und umweltschonend in Keramikschälchen serviert, begaben sich alle Beteiligten auf eine virtuelle Reise in das kleine afrikanische Land - Petit Pays - Burundi und seiner schmerzvollen Geschichte. Am Ende der Vorstellung herrschte eine seltsame, beklemmende Stille und große Nachdenklichkeit. Im Nachgang arbeiteten die Schüler*innen sowohl an dem Text des Slams « Petit Pays » (2012) als auch an Textauszügen des gleichnamigen Romans von Gaël Faye (2016).


Couverture du roman 2016

PETIT PAYS( slam)
de Gaël Faye

Gahugu gatoyi
Gahugu kaniniya
Warapfunywe ntiwapfuye
Waragowe ntiwagoka
Gahugu gatoyi
Gahugu kaniniya

Une feuille et un stylo apaisent mes délires insomniaques
Loin dans mon exil, petit pays d'Afrique des Grands Lacs
Remémorer ma vie naguère avant la guerre
Trimant pour me rappeler mes sensations sans rapatriement

Petit pays je t'envoie cette carte postale
Ma rose, mon pétale, mon cristal, ma terre natale
Ça fait longtemps les jardins de bougainvilliers
Souvenirs renfermés dans la poussière d'un bouquin plié
Sous le soleil, les toits de tôles scintillent
(…)
Extrait du slam, 2012

Alle Beteiligten bewerteten den Film mit 5 Sternen und können ihn sehr empfehlen. Unser Dank gilt den Cafeteriabetreibern sowie den Organisatoren der Französischen Filmtage Tübingen/ Stuttgart, die erst eine derartige Filmvorführung möglich machten. Wir alle hoffen, dass dieses Projekt nicht nur eine Première bleibt, sondern dass es auch im kommenden Jahr für die Schüler*innen unserer Schule heißen kann: Vorhang auf für die Französischen Filmtage Tübingen/ Stuttgart!

Frank August
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