Der Kampf um den Nordpol – die Arktis, der Klimawandel und die Rivalität der Großmächte
Ein Vortrag von Michael Paul für die Leistungskurse
Michael Paul, Senior Fellow der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, war bei uns zu Gast und hielt vor den Schülerinnen und Schülern der vier Leistungskurse Geographie des zweiten und vierten Semesters einen Vortrag zum o.g. Thema, das auch gleichzeitig der Titel seines veröffentlichten Buches war.
„Der Klimawandel schafft eine neue Arktis“. Mit dieser These stellte er den Facettenreichtum der arktischen Polarregion dar, die für uns weit weg ist, in der Regel sehr unbekannt und unwirtlich ist.
Als Meer, umgeben von Landmassen (Nordeuropa, USA, Kanada, Russland) und Inseln (Spitzbergen, Grönland, Island) ist die Nordpolarregion nicht nur durch vielfältige Bodenschätze eine bedeutende Ressourcenbasis, sie ist auch Machtkampfarena der Großmächte (USA, Russland, China – neue Seidenstraße!). Eine durch den Klimawandel hervorgerufene mögliche Eisfreiheit der Arktis eröffnet evtl. zudem eine Nord-Ost- bzw. Nord-West-Passage für den Gütertransport durch Containerschiffe; aber auch Atom-U-Boote könnten diese Passagen nutzen. Auch die Bundesrepublik Deutschland hat Interesse an der Erforschung der Arktis; unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts (Bremerhaven) fand von September 2019 bis Oktober 2020 eine internationale Expedition in die Arktis statt.
(Dazu ein kleiner Tipp am Rande: „Expedition Arktis 2 – Tauchfahrt am Nordpol“; diese faszinierende Dokumentation ist sicherlich noch über die Mediathek des rbb zu sehen und zeichnet die Expedition von 2019/2020 nach).
Anschaulich und spannend wurden o.g. Themen thematisiert und für die Schülerinnen und Schüler der LK aufbereitet. Wir sind für Zusammenhänge zwischen Geographie, Klimaprozessen, Ökologie, wirtschaftlichen Interessen und geopolitischen Ereignissen einer Region sensibilisiert worden, die leider nicht im Rahmenlehrplan vorgesehen ist, jedoch weltpolitisch eine bedeutende Rolle spielt.
F. Dylong (Fachleitung)