Rückert in der Stratosphäre
Schülerinnen des Rückert-Gymnasiums schicken Wetterballon auf abenteuerliche Reise
Am 17. Dezember 2023 wurde ein aufregendes und ambitioniertes Forschungsprojekt von drei Schülerinnen des Wahlpflichtkurses "Science, Nature and Sports" (Klasse 8) gestartet. Hümeyra Çağlayan, Schahed Dawaya und Lisa Ginkel wagten sich im Rahmen von "Jugend forscht" an die Herausforderung, einen Wetterballon in die Stratosphäre zu schicken.
Die Vorbereitungen für dieses außergewöhnliche Vorhaben waren keineswegs leicht. Die Schülerinnen mussten zahlreiche Genehmigungen einholen, mit Behörden kommunizieren und Versicherungen abschließen, um sicherzustellen, dass ihr Projekt den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Auch der Bau der Sonde und die Installation der Messsensoren nahmen viel Zeit in Anspruch. Eine besondere Herausforderung war außerdem die Wahl des Startpunkts, denn der Wind hätte den Ballon, bei einem Start in Berlin, bis nach Polen tragen können. Wochenlang wurden daher die Wetterbedingungen genau beobachtet, um den optimalen Startpunkt zu berechnen, damit der Ballon in der Nähe von Berlin in Brandenburg landet. Letztendlich fiel die Entscheidung für den Startort auf Osterwieck in Sachsen-Anhalt, doch nach erteilter Genehmigung drehte der Wind und der errechnete Landeort lag plötzlich in Sachsen.
Dennoch ließen sich die engagierten Schülerinnen nicht entmutigen. Am 7. Dezember machten sie sich auf den Weg nach Osterwieck, wo sie den Wetterballon starteten. Doch erneut machte ihnen ein unvorhersehbares Ereignis einen Strich durch die Rechnung. An diesem Wochenende stattfindende Sonnenstürme führten zum Ausfall des GPS-Signals, was die Bergung vorerst unmöglich machte. Glücklicherweise kehrte das GPS-Signal am folgenden Tag wieder zurück. Durch eine weitere Fahrt nach Sachsen gelang es so schließlich, den Ballon mit den wertvollen Messdaten und Kamerabildern zu bergen. Tatsächlich ist der Ballon auf eine Höhe von 31 Kilometern bis in die Stratosphäre gestiegen, wobei sich der Wetterballon aufgrund des geringen Luftdrucks immer weiter ausdehnte, bis er schließlich platzte, sodass die Sonde an ihrem Fallschirm wieder hinab zur Erde sinken konnte.
Die am Wetterballon befestigte Messsonde war bestückt mit verschiedenen Sensoren, die Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Höhe und Geschwindigkeit aufzeichneten. Zudem war eine Kamera angebracht, die den gesamten Flug dokumentierte. Mithilfe dieser Daten und eines Experiments, das an der Messsonde befestigt war, sollten die Auswirkungen des Luftdrucks auf den Gefrierpunkt von Wasser und den Siedepunkt von Ethanol untersucht werden.
Die Schülerinnen stehen nun vor der anspruchsvollen Aufgabe, ihre gesammelten Daten auszuwerten und eine Forschungsarbeit zu verfassen. Diese müssen sie bis Ende Januar bei "Jugend forscht" einreichen. Das Rückert-Gymnasium wünscht Hümeyra Çağlayan, Schahed Dawaya und Lisa Ginkel und allen anderen Teilnehmer*innen des Kurses "Science, Nature and Sports" viel Erfolg bei diesem spannenden Wettbewerb und hoffen, dass ihr Engagement und Forschungsgeist Früchte tragen.
Über diesen Link kommen Sie zu einem Ausschnitt des Videos: HIER
Christine Theurich & Jonas Pethke
(Betreuende Lehrkräfte)